Rückblick
2019 | Rückblick
Aktionswoche für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderung
Unter dem Motto Gemeinsam (b)packen wir das fand vom 02.–11. Mai 2019 die Aktionswoche statt. Gemeinsam gestalteten Akteure der Behindertenhilfe und Selbsthilfe bewegt vielfältige Veranstaltungen rund um den Europäischen Tag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung.
Am 04. Mai 2019 wurde die Woche traditionell mit einer Kundgebung eröffnet. Neben vielen Netzwerkpartnern, fanden sich Menschen mit Behinderung und Lokalpolitiker Politiker aus verschiedenen Fraktionen Bündnis 90 die Grünen, SPD, Die Linke und der CDU ein. Gunter Jähnig, Geschäftsführer vom Behindertenverband Leipzig moderierte die Veranstaltung und mahnte nicht nachzulassen in den Bestrebungen einer barrierefreien Teilhabe. Er begrüßte den Bürgermeister und Beigeordneten für Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule: Prof. Dr. Thomas Fabian und Carola Hiersemann, Behindertenbeauftragte der Stadt Leipzig. Prof. Dr. Thomas Fabian betonte in seiner Rede was in Leipzig zum Thema barrierefreie Stadt und Soziale Teilhabe schon alles geschaffen wurde. Kulturelle Höhepunkte wechselten sich mit kritischen Stimmen ab von Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen, die als Experten in eigener Sache auf ihre Problemlagen bzw. Wünsche hinwiesen. Auch wir waren dabei um auf die Barrieren Kommunikation und Informationszugang hinzu- weisen. Menschen, die auf alternative Zugänge angewiesen sind werden in ihrer Unabhängigkeit und gesellschaftlichen Teilhabe immer noch behindert. Aktuell sollten vielfältige wahlbezogene Informationen barrierefrei gestaltet sein, um sich eine eigene Meinung zu bilden. Verstehen und Verstanden werden sind immer noch große Herausforderungen, wenn es darum geht politischen Einfluss zu nehmen. Demokratie muss gelernt werden.
Inklusion kann nur gemeinsam gelingen – Leipzig hat weiterhin noch große Ressourcen.
Die sich anschließende Demonstration verlief durch die Innenstadt. Mit Fahrzeugen unterschiedlichster Art oder zu Fuß im ganz eigenen Tempo wurde die Strecke quer durch die Stadt gemeistert, um an das Ziel – Nikolaikirche zu erreichen. Parallelen zum langen Weg zur Inklusion tun sich auf. Die einen nehmen den steilen kurzen Weg, andere brauchen etwas länger, nehmen die bequemen Strecken. Andere brauchen auf dem Weg Unterstützung und Hilfestellung.
Abschließend lud der inklusive Chor „Thonkunst“ von der Diakonie am Thonberg zu einem kleinen Konzert in die Nikolaikirche ein.
Am Montag den 6. Mai wurde im Kino Prager Frühling der Film „In meinem Kopf ein Universum“ gezeigt. Marika Günther gab vorab eine kurze thematische Einführung. Der Hauptdarsteller und sie haben zwar biografisch einen anderen Entwicklungsweg, gemeinsam ist jedoch ihre beschwerliche Suche nach Menschen, die sie verstehen und ihnen Alternativen anbieten zu kommunizieren.
Autorenlesung mit Franziska Ottlik zur Leipziger Buchmesse 2019
Eine junge Frau,
die nicht sprechen kann –
und doch voller Worte ist …
Erst seit ihrem 16. Lebensjahr spricht Franziska Ottlik über die Kommunikationsmethode FC (facilitated communication). Bis dahin wusste niemand, welch wunderbar dichterisches Talent die heute 24-Jährige besitzt.
Ihr erstes Buch »Überraschungsei« ist ein Gedichtband mit circa 150 ganz besonderen Texten, die anecken, berühren, Horizonte erweitern, nachdenklich machen oder den Leser zum Schmunzeln bringen. Die Gedichte handeln von den schönen Seiten des Menschseins, von Liebe und Freundschaft, von Stärke und Selbsterkenntnis. Aber auch Behinderung, Hässlichkeit, Selbstzweifel oder Wut gehören zu den Themen, die die junge Autorin beschreibt.
Inhalt folgt in Kürze
Gastbesuch aus der Partnerstadt Krakau in Leipzig
Das PUK-Team war am 08. Mai 2019 Gastgeber für Lehrkräfte und Schulleiter aus der Partnerstadt Krakau. Raphael Ryszka dolmetschte die Veranstaltung für uns. Wir bedanken uns an dieser Stelle für seine hervorragende Leistung.
Ulrike Stollberg, Projektkoordinatorin begrüßte die Gäste und stellte das Projektteam vor. In einem sich anschließenden Impulsvortrag konkretisierte sie die inhaltlichen Schwerpunkte des Projektauftrages. Bezugnehmend auf den gesellschaftlichen Paradigmenwechsel und der aktuellen Fassung des Teilhabeplans der Stadt Leipzig, erörterte sie die Projektziele und Ergebnisse. Gemeinsam mit den Gästen konnten offene Fragen beantwortet werden.
In einem zweiten Vortrag berichtete Marika Günther, Expertin in eigener Sache, über ihren persönlichen Lebensweg und ihre Erfolge vom UK – Rat (Selbsthilfe). Im Anschluss beantwortete sie souverän die Fragen der Gäste. Nach einer sich anschließenden kurzen Pause gab es einen zweiten Teil in dem Andrea Scherr das Vorgehen und die Ergebnisse der Partizipativen Forschung barrierefreies Krankenhaus vorstellte. Die sich anschließende Diskussion warf weitere Fragen auf.
Unsere Ideen nahmen die Gäste mit in ihrem Reisegepäck, um in Krakau mit den Stadtverantwortlichen diese weiter zu diskutieren. Der Kongress „UK im Blick“ im November 2019 in Leipzig könnte ein Anlass sein sich im Rahmen eines Städtepartnerschaftlichem Austauschs wiederzusehen.
2018 | Rückblick
Wir waren dabei!
Inklusion von Anfang an –
Aktionstag 2018
Aktionswoche für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderung vom 3. bis 9. Mai 2018 in Leipzig
Bereits vor der offiziellen Eröffnung der Leipziger fand ein Tag der Offenen Tür in der Projektstelle statt. Vormittags gab es einen IVortrag zum Thema Unterstützte Kommunikation und zu den Vorhaben der Projektstelle.
Der Einladung folgten Eltern unterstützt kommunizierender Kinder und Fachkräfte aus den Bereichen der Frühförderung, Wohnen, strukturierte Tagesbetreuung und Öffentlichkeitsarbeit. Im Anschluss gab es ausreichend Zeit für individuelle Fragestellungen und allgemeinen Austausch. Am Nachmittag wurde der Markt der Möglichkeiten präsentiert. Dieses Angebot wurde von therapeutischen Fachkräften in Anspruch genommen und auch hier fand Vernetzung und Austausch statt.
Am 5. Mai hieß es wieder – Aktion!
Im Rahmen der Leipziger Aktionswoche für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderung organisierte das Gesundheitsamt der Stadt Leipzig am 5. Mai auf dem Universitätscampus in der Jahnallee eine Aktion von Leipziger Selbsthilfegruppen. Die Projektstelle unterstützte Kommunikation war hier mit einem Informationsstand vertreten.
Unser Ziel war es, Menschen zu erreichen, aufzuklären und unser Netzwerk weiter auszubauen. Weitere Kontakte konnten erfolgreich geknüpft werden.Im regen Austausch haben wir mit einer Ausbilderin für logopädische Fachkräfte die Situation der Sächsischen Ausbildungsinstitutionen für Logopäden analysiert.
Fazit: im neuen Ausbildungsjahr wollen wir eine Kooperation aufbauen. Der Kontakt zur Selbsthilfegruppe der Aphasiker ist ebenfalls gelungen und lässt auf engere Zusammenarbeit hoffen.
Unter dem Motto „Gemeinsam ist man stärker“ wurden die Kontakte zu einem UK- Nutzer aus Sachsen Anhalt, den Frau Günther und Frau Scherr zum UK- Nutzertreffen 2016 kennenlernten, in der Begegnung vertieft. Der länderübergreifende Austausch bestärkte uns darin, mit dem UK-Rat mehr politischen Einfluss zu nehmen, um die Rechte der Menschen mit kommunikativen Beeinträchtigungen weiter zu stärken.
Am Nachmittag ging es zur Kundgebung auf den Leipziger Markt. Vor dem Alten Rathaus trafen sich Mitglieder verschiedener Organisationen und Verbände aus der Behindertenhilfe der Stadt Leipzig, um auf ihre Problemlagen aufmerksam zu machen.
Herr Jähnig, Geschäftsführer des Behindertenverbandes Leipzig eröffnete die Veranstaltung und sprach aus der allgemeinen Sichtweise von Menschen mit Behinderung über die Umsetzung der Teilhabe am gesellschaftlichen Leben.
Neben kleineren positiven Aspekten die in der Stadt sichtbar sind, verwies er auf weitere wichtige Schritte zu mehr Teilhabe, die noch der Umsetzung bedürfen. Er kritisierte sehr deutlich die Vorhaben der Bundesbahn, die Bahnsteige sukzessive im Mitteldeutschland von 50 auf 75 cm anzuheben und verwies auf Mobilitäts-Barrieren die dadurch wieder künstlich geschaffen werden und Menschen benachteiligen.
Der Sozial-Bürgermeister Prof. Dr. Thomas Fabian äußerte sich zu den vielfältigen kleineren und größeren Umsetzungsmaßnahmen, die die Teilhabe und Inklusion in der Stadt weiter vorangebracht haben. Auch in Zukunft wird es nur kleinschrittig weitergehen. Da die zur Verfügung stehenden personellen Ressourcen auch in den nächsten Jahren begrenzt sind, braucht es träger-übergreifende Synergien.
Sonja Golinski vom Inklusiven Nachbarschaftszentrum Lindenau lud alle Beteiligten ein, die noch bis zum 9. Mai stattfindenden Veranstaltungen zu besuchen.
Frau Günther und Herr Mikosch gingen in ihrer Ansprache darauf ein, dass Menschen die über Kommunikationsbeeinträchtigungen verfügen ganz besondere Unterstützung brauchen, damit die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben im Alltag gelingt. Eine barrierefreie Kommunikation mittels Bildsymbolen, Gebärden, einfacher Sprachausgabegeräte oder auch Tablets ist immer häufiger in den unterschiedlichen Lebenswelten von Menschen anzutreffen. Gemeinsam baten sie Herrn Prof. Dr. Thomas Fabian dafür zu sorgen, die kooperative Zusammenarbeit mit den Kosten- und Entscheidungsträgern zu verbessern, damit die Menschen mit Kommunikationshilfen ihre Leistungsansprüche unbürokratisch in den nächsten Lebensphasen geltend machen können. Nur so gelingt die Umsetzung des politischen Anspruchs auf lebenslange gesellschaftliche Teilhabe. Auch über die kommunale Ebene hinaus soll dieses Anliegen ernst genommen werden und ein Dialog auf Augenhöhe möglich sein.
Stellvertretend für den UK-Rat übermittelten die Referentin und der Referent weitere Forderungen und Dankesgrüße auch an Carola Hiersemann, Behindertenbeauftragte der Stadt Leipzig und gaben ihrer Hoffnung Ausdruck, dass sich das UK-Herz für eine barrierefreie Stadt auch in der Zukunft weiter öffnet und auf breitere Resonanz trifft.
Mehrere Teilnehmer_innen nahmen die Gelegenheit wahr und präsentierten dem Sozialbürgermeister und der Behindertenbeauftragten der Stadt Leipzig Barrieren und Stolpersteine aus dem Alltag von Betroffenen.
Die Trommel-Gruppe der Lebenshilfe sorgte für die Einstimmung zur Demonstration!
Unterstützt von einer Sambaband und Fahrzeugen setzte sich der Demonstrationszug durch die Innenstadt in Bewegung. Mit Transparenten und Schildern sowie dem Ruf »Inklusion von Anfang an« ging es quer durch die Innenstadt und endete traditionell an der Nikolaikirche, die ab 17.00 Uhr zur Orgelmusik einlud.
Es war ein schöner und erfolgreicher Tag. Dies soll Ansporn sein Gleichberechtigung, Selbstbestimmung und Teilhabe jeden Tag aktiv zu leben. Eine barrierefreie Kommunikation ist die Basis dafür.
Inhalt folgt in Kürze
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UK-Vernetzungstreffen 2018
Wir trafen uns am Samstag dem 10.11. 2018 mitten im Zentrum von Leipzig in den Räumen der BBW – Unternehmensgruppe Joblotse.
Gemeinsam mit unseren Gästen aus Bayern, Berlin und Nordrein-Westfalen erlebten wir einen wunderbaren Tag. Unter ihnen befanden sich auch kreativ Schaffende, ein Theaterschauspieler aus Berlin und eine freie Schriftstellerin aus Augsburg.
Nach einer Vorstellungsrunde war Zeit für einen länderübergreifenden Erfahrungsaustausch. Wir berichteten über das UK- Projekt der Stadt Leipzig.
Marika Günther erzählte mit Hilfe ihres Tobii-Gerätes von den Aktivitäten der Selbst-Hilfe-Gruppe und dem UK-Rat.
Nach der Mittagspause überlegten wir, was Vernetzung bedeutet und wie diese zukünftig gestaltet werden könnte.
Möglichkeiten der Vernetzung:
- persönliche Treffen
- Telefonate
Ideen eines zukünftigen Austauschs:
- Buchmesse 2019 in Leipzig
- Berlin (Unterkunft: Hotel Mit Mensch)
- Rollipop–Vernetzung 2019/20
- UK-Kongress 2019
Im Anschluss präsentierte Rahel Herenz den vom Behindertenverband Leipzig erstellten Lernkoffer »Der Löwe und seine Freunde«.
Danach erfolgte ein kleiner Stadtrundgang. Dieser führte uns direkt in die Nikolaikirche. Wir berichteten über unsere dortigen Aktivitäten. Danach setzen wir unseren Weg in Richtung Augustusplatz vorbei am Gewandhaus, der Oper und dem Uni – Hochhaus bis zu Bahnhof fort. Dort verabschiedeten wir uns herzlich von einigen Berliner Teilnehmern.
Am späten Nachmittag gab es für alle »Dagebliebenen« nette Gespräche zu Kaffee und Kuchen.